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Wo die Medizin bisher blinde Flecken hat

Sechs Personen stehen auf einer Bühne der DMEA.

Zum Beispiel der Zahnarzt, der mit seiner Praxis aufs Dorf fährt. Der KI-Agent, der Krebspatient:innen unterstützt. Das Telemedizin-Portal zur Fernbehandlung von gynäkologischen Infektionen. Oder das Tool, das strukturierte Datenaufbereitung einfach macht.

femote: Gynäkologische Behandlung mit KI-Hilfe

Das Start-up femote will Frauen einen leichteren und selbstbestimmten Zugang zu medizinischer Versorgung ermöglichen - mit Telemedizin und KI. Erster Anwendungsfall sind gynäkologische Infektionen, da diese oft schambesetzt sind, wie Mitgründerin Jil Berning auf der DMEA erklärt. femote bietet eine Plattform für Fernkonsultationen. Die Patientinnen können zu Hause mit einfachen Schnelltests die Ursache der Infektion feststellen. Weitere Daten aus Perioden- oder anderen Gesundheitstrackern können in das KI-System eingespeist werden, so dass den Ärzt:innen mehr Informationen für Diagnose und Verschreibung zur Verfügung stehen. Ziel ist es, Trial-and-Error-Behandlungen zu reduzieren und den Patientinnen schnelle medizinische Hilfe zu ermöglichen.

32bit: Zahnmedizinische Versorgung, wo sie gebraucht wird

In ländlichen Regionen schließen Zahnarztpraxen, in Pflegeheimen hat jede:r zweite Bewohner:in keinen Zugang zu regelmäßiger zahnmedizinischer Versorgung. Das Start-up 32bit will deshalb den Zahnarzt zu den Patient:innen bringen, wie CEO und Mitgründer Tobias Lippek sagt. In einem Kleintransporter ist nicht nur eine kleine Zahnarztpraxis untergebracht, sondern auch die Ausstattung für Telemedizin, so dass zum Beispiel der Hausarzt direkt konsultiert werden kann. Für die Zukunft ist denkbar, dass mehrere Einheiten in Sekundenschnelle zu Pop-up-Kliniken zusammengeschaltet werden können.

Ruby Care: Der KI-Agent an der Seite von Krebspatient:innen

Etwa 80 Prozent der Krebspatient:innen leiden unter erheblichen Nebenwirkungen der onkologischen Behandlung, wie Lukasz Siemaszko sagt. Sein Start-up Ruby Care hat für Betroffene einen KI-Assistenten entwickelt, der die Symptome analysiert und einen individuellen Behandlungsplan entwirft. Die Angebote reichen von Ernährungsberatung über Physiotherapie bis hin zu psychologischer Unterstützung. In einem Dashboard können Patient:innen ihren aktuellen mentalen und körperlichen Zustand oder auch Meilensteine der Therapie eintragen. Das Angebot ist für Betroffene kostenlos.

Chunkify: Daten für KI aufbereiten

Im Gesundheitswesen liegen riesige Datenmengen vor - in der Regel jedoch unstrukturiert", so dass KI-Tools sie nicht verarbeiten können. Mit chunkify" lassen sich Dokumente wie PDFs in strukturierte Datenquellen umwandeln - ein Prozess, der fehleranfällig ist, wie Gründerin Dr. Jennifer Gaubatz erklärt. Denn der Inhalt des Dokuments wird de facto in Informationshäppchen zerlegt - und zusammengehörige Informationen werden dabei getrennt, was die Daten verfälscht. „chunkify“ sorgt dafür, dass die Inhalte sauber aufbereitet werden, ergänzt wo nötig den Kontext und stellt die Ergebnisse übersichtlich und leicht verständlich dar.

Die vier Start-ups werden gefördert vom Vision Health Pioneers Incubator.