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DMEA nova Award Preisträger Exploris Health im Interview
Gesucht wurde nicht weniger als die innovativste Idee eines Digital Health Startups– mehr als 90 Jungunternehmen hatten sich für den DMEA nova Award beworben und traten in mehreren Pitch-Runden gegeneinander an. Manuel Römer von „Exploris Health“ konnte mit seiner Idee die Fachjury am Ende besonders überzeugen und sich den ersten DMEA nova Award sichern.
Exploris Health wurde 2018 im Kanton Zürich gegründet. Das Startup setzt auf Künstliche Intelligenz, um damit Abhängigkeiten in Multi-Omics zu finden und Fragen zu komplexen Krankheiten zu beantworten. Die KI verbindet also verschiedene Komponenten auf patientenindividueller physiologischer Ebene, aber auch Lebensgewohnheiten sowie Vitalparameter. Die Algorithmen helfen personalisierte Diagnosen zu treffen und Therapieempfehlungen zu geben, sagt Manuel: „Sie tragen damit maßgeblich zur Verbesserung der individuellen Patientenversorgung bei, während gleichzeitig die Kosten fürs Gesundheitssystem reduziert werden.“
Der Körper ist eine Datenquelle
Klingt sehr technisch, beruht aber auf einem sehr natürlichen Ansatz – alles im Körper steht in Verbindung zueinander. „Die Medizin hat sich allerdings lange darauf fokussiert, Einzelwerte zu messen und auszuwerten.“ Das Team von Exploris hat sich deshalb zusammen mit Prof. Michael Zellweger vom Unispital Basel die Frage gestellt, ob es nicht eine Kombination von Standartparametern gäbe, die personalisierte und geschlechterspezifische Antworten auf Krankheitsstadien geben könne. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben sie die koronare Herzkrankheit in den Blick genommen. Über Jahre verläuft die Erkrankung oft still und wird erst erkannt, wenn es oft schon zu spät ist – mit dem Herzinfarkt.
Vom Pitch zum Award
Solch innovative Lösungen wurden für den DMEA nova Award gesucht. Die Startups konnten sich für eines von vier Themenfeldern bewerben: nachhaltige Unternehmensorganisation; Fokus: Patient:innen, Angehörige und Mitarbeitende; Prozessinnovation: Neue Versorgungsformen und KI-Nutzung zur Verbesserung der Versorgung. In der letzten Kategorie konnte Exploris Health am meisten überzeugen: „Es war eine tolle Erfahrung mit so vielen anderen, starken Startups ins Rennen zu gehen. Die relativ kurz gehaltene Zeit für den Pitch hat uns gefordert, die Essenz unserer Story herauszuarbeiten“, sagt Manuel.
Das Preisgeld von 2.500 Euro wird genutzt, um die laufenden Kosten des Startups zu decken. Neben dem Preisgeld bringt der DMEA nova Award aber vor allem sehr viel Aufmerksamkeit – direkt nach der Preisverleihung wurde Exploris Health in den 5-HT Chemistry & Digital Health in Mannheim aufgenommen. Das ist eines von 12 digitalen Ökosystemen der Digital Hub Initiative (de:hub), die das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ins Leben gerufen hat. Außerdem hatten die Medien das Startup viel stärker im Fokus als es im Vorfeld der Fall war, und auch einige Kollaborationsgespräche mit namhaften Konzernen konnten Manuel und sein Team nach dem Final Pitch führen. „Alles in allem ein großer Erfolg und eine herausragende Chance“, betont er.
Startschuss für den zweiten DMEA nova Award
Nach dem großen Interesse in diesem Jahr wird es auch im nächsten Jahr wieder einen DMEA nova Award geben, um die innovativste Idee oder Lösung eines Digital Health Startups zu finden. Ab Januar 2025 können sich Startups für den Award bewerben. Manuel hat noch ein paar Tipps für interessierte Startups:
• „Erzählt eine Story. Jeder hat einen großen Markt, ein motiviertes Team und einen Hockeystick für die Investoren zu bieten. Wichtig, aus meiner Sicht, ist jedoch das ‚Warum?‘. Was wird anders für Patienten und Gesundheitssysteme, wenn Eure Lösung in der Fläche zum Einsatz kommt.
• Unterschätzt die Vorbereitung nicht. Für 4 Minuten Pitch, kann man locker eine Woche Zeit benötigen, um eine klare Botschaft und einen roten Faden zu haben.
• Und wenn Ihr von der Jury ausgewählt werdet, genießt die Zeit auf der Bühne, egal wie weit Ihr kommt. Dabei sein, ist schon ein Gewinn, da es sehr viel mehr Bewerber gab, die es nicht geschafft haben.“
Weitere Infos zum DMEA nova Award und die Anmeldung ab Januar gibt’s hier: Startups - DMEA