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„Frische Energie dank InteropCouncil“
Die digitale Transformation des Gesundheitswesens kann nur gelingen, wenn wir alle ein Ziel vor Augen haben, betont Sylvia Thun: „Wir dürfen uns nicht in Partikularinteressen von einzelnen verlieren.“ Sie setzt stattdessen auf neue Ausbildungs- und Aufklärungsformate, durch die alle Bürger:innen befähigt werden sollen, Gesundheitsdaten besser zu verstehen.
Mehr als 15 Millionen Menschen in Deutschland haben 2021 eine SmartWatch oder einen Fitnesstracker getragen. Quelle Die Menschen sammeln selbst schon Gesundheitsdaten, oft ohne diese weiter zu nutzen.
Herausforderungen der digitalen Transformation
Die größten Herausforderungen auf dem Weg zum digitalen Gesundheitswesen sieht Prof. Thun in der Bedienbarkeit: „Systeme müssen sehr einfach bedienbar sein, wie ein IPhone.“, betont Thun. „Daten müssen aus anderen IT-Systemen und Wearables übernommen werden und Analysen sollten Ärztinnen und Ärzte sowie Bürgerinnen und Bürger selber vornehmen können.“
Eine aktuelle Studie des Digitalverbands Bitkom hat ergeben, dass mehr als jeder Dritte per Fitnesstracker oder Smartphone Schritte zählt und jeder vierte den eigenen Kalorienverbrauch überwacht. Mehr als die Hälfte der Befragten sorgt sich allerdings bei der Nutzung um die gesammelten Daten. Quelle
Oberste Priorität auf dem Weg zum digitalen Gesundheitswesen hat für Sylvia Thun die Einführung der eID. Die Elektronische Identität ermöglicht es allen Bürger:Innen sich zweifelsfrei online auszuweisen. Jeder Personalausweis, der nach 2017 ausgestellt wurde, verfügt über die eID-Funktion. Allerdings nutzen diese bisher nur wenige Bundesbürger:innen. Ab ersten Januar 2024 sind die gesetzlichen Krankenkassen dazu verpflichtet die digitale Identität einzusetzen. Eigentlich sollte dies schon zu Beginn dieses Jahres so weit sein, aufgrund von länger andauernden Abstimmungsprozessen hat sich der Starttermin um ein Jahr verschoben.
Lichtblicke und Hoffnungsschimmer
Trotz Verzögerungen und langen Abstimmungsprozessen, blickt Sylvia Thun optimistisch auf die digitale Transformation des Gesundheitswesens: „Die Weiterentwicklung der International Patient Summary in Richtung Fast Healthcare Interoperability Resources (FHIR) und des X-eHealth Standards kommen gut voran und sollten als Grundlage für den Europäischen Raum für Gesundheitsdaten (EHDS) genutzt werden. Das Expertengremium des InteropCouncil ist gut aufgestellt und packt die richtigen Themen mit einer frischen Energie an, die wir nun benötigen.“
SheHealth auf der DMEA
Das SheHealth-Netzwerk wird auch auf der DMEA 2023 vertreten sein. Darauf freut sich Sylvia Thun ganz besonders. In der Women in Digital Health-Community haben sich mehr als 863 Expertinnen aus dem Bereich Digital Health zusammengefunden: Ingenieurinnen, Journalistinnen, Pflegekräfte, IT-Profis, Unternehmerinnen, Wissenschaftlerinnen, Studentinnen der Medizininformatik und Health Data Scientists. Auch die vielen weiteren Netzwerkevents der DMEA sind ein besonderes Highlight für Prof. Thun.