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Kompromisslos auf Wachstumskurs

Winfried Post, General Manager und Geschäftsführer Dedalus HealthCare DACH im DMEA-Goldpartner Interview

Der deutsche Marktführer für Klinikinformationssysteme baut sein Portfolio weiter aus und fokussiert sich dabei neben Informationssystemen immer stärker auf wissensbasierte Lösungen für Kliniker und Krankenhausmanagement. Als Highlights bei der DMEA 2022 sieht Winfried Post, General Manager und Geschäftsführer Dedalus HealthCare DACH, unter anderem das mit einer kürzlichen Akquisition hinterlegte, neue Medikationsmanagement sowie Portallösungen, mit denen sich die Krankenhauskunden in Richtung Patienten und ambulante Versorgung hin öffnen.

Ihr Unternehmen ist nach zwei Jahren Pandemiepause wieder als Goldpartner bei der DMEA 2022 dabei, die hoffentlich in Präsenz stattfinden wird. Was ist in den zwei Jahren seither passiert?

Tatsächlich ist die DMEA 2022 nach der Übernahme durch Dedalus die erste Möglichkeit, uns öffentlich in größerem Rahmen zu präsentieren. Schon allein deswegen fiebern wir alle dem April entgegen. Die Corona-Krise hatte natürlich auch uns voll im Griff, und sie hat viel verändert. Wir haben gelernt, dass wir praktisch komplette Projekte vom Home-Office aus durchführen können. Nicht nur Schulungen und Schnittstellenkonfiguration, das ging schon immer, sondern wirklich komplexe Implementierungsprojekte. Auch im Vertrieb arbeiten wir heute mit völlig anderen Formaten, intern wie extern. Wenn wir heute Kundenpräsentationen online durchführen, erreichen wir nicht einen, sondern gleich 150 Kunden. Das ist nicht so persönlich, aber es hat auch viele Vorteile.

Wie hat sich denn das Unternehmen seit der Übernahme entwickelt?

Seit der Übernahme durch Dedalus am 04. Mai 2020 haben wir uns sehr erfolgreich und über den Erwartungen entwickelt. Wir wachsen enorm – vor allem in unserer Belegschaft. Dedalus HealthCare hat weltweit aktuell 6700 Mitarbeiter, Tendenz stark steigend. Allein im Service haben wir in DACH hunderte Leute eingestellt, und wir finden auch welche, das ist das Schöne. Außerdem haben wir innerhalb eines Jahres allein in der DACH-Region fünf großartige Unternehmen übernommen. International kam die Health IT-Sparte von DXC Technology (u.a. Lorenzo KIS) hinzu, und es werden noch weitere Übernahmen folgen. Dedalus investiert sehr viel, um das Wachstum anzufachen und unseren Kunden die besten IT-Produkte zur Verfügung zu stellen.

Wie werden Sie sich als Dedalus bei der DMEA präsentieren?

Tatsächlich sind wir nicht nur mit einem, sondern mit drei Ständen vor Ort. Das ist auch eine Folge der angesprochenen Übernahmen. Neben unserem Hauptstand haben wir – direkt angrenzend – zwei kleinere Stände. Auf einem davon präsentiert sich Dedalus Labor. In diesem Bereich haben wir zum 30.6. 2021 den deutschen Marktführer OSM AG übernommen, außerdem zum 14.12.2021 den Laborkommunikationsplattform-Spezialisten ixmid. Auf dem zweiten „kleinen“ Stand präsentiert sich unser Medikationsspezialist Dosing, den wir im Mai 2021 übernommen haben. Was das Angebot am Hauptstand angeht, verzichten wir aus Corona-Gründen in diesem Jahr auf einzelne Präsentationsarbeitsplätze und werden unsere Lösungen – im Besonderen ORBIS U – stattdessen auf sehr großen Monitoren Gruppen von Kunden und Interessenten präsentieren. So werden alle Abstandsregeln gut eingehalten. Übrigens können wir, Stichwort Übernahmen, ganz frisch auch noch von dem Erwerb der auf Medizincontrolling spezialisierten GSG GmbH berichten. In dem Bereich hatten wir bisher eine Lücke, die wir jetzt vollständig schließen.

Sie waren ja als Dedalus, früher Agfa, schon immer breit aufgestellt. Mit den Übernahmen wird das Portfolio nochmal umfangreicher. Was würden Sie mit Blick auf die DMEA besonders hervorheben?

Fangen wir mal mit unserem neuen KIS ORBIS U und dem Pflegeprozess an, das wird beides ein großes Thema. Wir haben alle relevanten Nursing-Funktionen auf unserer webbasierten, auf HTML-5 aufsetzenden Plattform ORBIS U umgesetzt, sodass Krankenhäuser jetzt den kompletten Pflegeprozess sowohl stationär als auch mobil am Patienten darstellen können. Ergänzt wird das um die ORBIS Info4U App, die die vollständigen Patientenakte inklusive aktuellster Befunde jederzeit für das klinische Personal zugänglich macht – quasi ein schneller Datenzugriff aus der Kitteltasche. Ein zweites Highlight ergibt sich aus der erwähnten Übernahme von Dosing: Wir zeigen die aktuelle Version unseres Medikationsmanagements ORBIS Medication, in dem wir bereits erste große Schritte bei der Integration der Dosing-Funktionen gegangen sind. Ziel ist die volle Integration der Dosing-Engine in ORBIS. So können wir unseren Kunden Kontraindikations- und Wechselwirkungs-Checks, Informationen zu Medikamenten und Dosierungsfunktionen so komfortabel wie möglich anbieten. Aus Unternehmenssicht spannend ist, dass wir mit Dosing den Schritt vom reinen IT- zum Content-Lieferanten gehen. Die Funktionen sind so ausgereift und die Expertise dahinter ist so groß, dass unsere Kunden mit ORBIS Medication die Sicherheit des Medikationsprozesses stark verbessern können.

Das Krankenhauszukunftsgesetz ist ja auch in diesem Jahr noch sehr aktuell. Wie sieht es mit den patientenzugewandten Lösungen aus, die beispielweise im Fördertatbestand 2 abgebildet sind? Was ist da bei der DMEA zu sehen?

Das ist in jedem Fall ebenfalls eines der Hauptthemen für uns auf der DMEA. Unsere Kunden wenden sich mit Hilfe unserer Portalwelt immer stärker den Patienten direkt zu. Was das Patientenportal angeht, stellen wir mit der Patient XCare Suite eine brandneue Portallösung vor, die leistungsfähiger wird als unsere bisherigen Lösungen. Eng damit verknüpft ist das Entlassmanagement: hier haben wir gerade von Asklepios die Mehrheit der Care-Bridge GmbH übernommen: Care-Bridge verfügt über ein hochinnovatives cloud-basiertes Entlassmanagement-Portal. Auch hier geht es nicht nur um Infrastruktur, sondern zusätzlich und wesentlich um Content. Ziel ist letztlich die digitale Abbildung evidenzbasierter Patientenpfade an den Entlass-Schnittstellen des Krankenhauses. Da gibt es einen enormen Bedarf: Die Care-Bridge Lösung ist bereits in fünfzig Kliniken ausgerollt. Zusammen mit unserem brandneuem Patientenportal Patient XCare Suite können wir nun in Perfektion den Fördertatbestand 2 des KHZG abbilden.

In aller Kürze: Welche Neuerungen erwarten DMEA-Besucher in den Bereichen Analytik und PACS?

In den Kliniken befinden sich riesige „Data Lakes“, aus denen sich mittels intelligenter Algorithmen sehr nützliche Erkenntnisse gewinnen lassen: die Schöpfung neuer medizinischer Anwendungen, die die Versorgung spürbar verbessern, ist nun möglich. Das ist die neue klinische Analytik, unser KI-Produkt heißt clinalytix. Zwei beispielhafte Use Cases, die wir umgesetzt haben, sind Delir und Sepsis, aber das ist sicher nur der Anfang. Es geht um Verfahren der künstlichen Intelligenz (KI) und um NLP/NLU-Ansätze – hier investieren wir massiv. Wir bekommen dadurch Zugriff auf eigene KI-Ansätze, die künftig in vielen Bereichen zum Einsatz kommen werden, in der klinischen Analytik, im Medizincontrolling, in der Diagnostik, aber auch zum Beispiel in der Pflegeprozesssteuerung. Ganz kurz und abschließend noch zum Thema PACS: Hier haben wir Dobco Medical Systems aus Belgien akquiriert: Dobco bringt in unser führendes Diagnostik IT-Portfolio seine zukunftsgerichtete state-of-the-art Cloud-PACS-Technologie ein, interessant für alle Klinik-Radiologien oder niedergelassenen Radiologiepraxen. Cloud – das ist eindeutig die Zukunft für nahezu alle Health IT-Anwednungen.

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