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Klimaschutz ist Gesundheitsschutz

„Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für die globale Gesundheit.“ Mit welchen Maßnahmen dieser Entwicklung entgegengewirkt werden kann, erläutert Sylvia Hartmann in ihrer Keynote auf der DMEA.

„Der Gesundheitssektor verursacht mehr CO2-Emmissionen als der Flugverkehr und die Schifffahrt zusammen“ sagte Sylvia Hartmann von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) in ihrer Keynote am zweiten DMEA-Tag. Ob bei der Produktion von Medikamenten, beim Transport von Patienten oder beim Heizen und Kühlen im Krankenhaus – überall entstünden CO2-Emissionen. Um bis 2030 klimaneutral zu werden, brauche es ein Zusammenspiel von diversen Maßnahmen: Dazu gehörten Sofortmaßnahmen wie die Einführung von Klimamanagern in Krankenhäusern sowie die Wiederaufbereitung von Anästhesiegasen, eine energetische Gebäudesanierung, aber auch die Digitalisierung könne eine zentrale Rolle spielen. Durch den Ausbau der Telemedizin ließen sich beispielsweise viele Fahrten vermeiden. Wichtig sei, das Thema ganzheitlich in allen Bereichen anzugehen.

Gesundheitsrisiko: Klimaerwärmung

Denn global betrachtet, habe der Klimawandel enorme Folgen für die Gesundheit. Bereits 2018 seien in Berlin 490 Menschen an den Folgen von Hitze gestorben. Durch die zunehmende Erderwärmung sei mit einer Zunahme von hitzebedingten Erkrankungen zu rechnen, wie Nierenversagen, Schlaganfälle und Frühgeburten. Darauf sei das Gesundheitssystem nicht ausreichend vorbereitet, so Sylvia Hartmann. Auch mit einer steigenden Anzahl von Allergikern müsse gerechnet werden. Grund dafür seien eine Zunahme von Pollen durch erhöhte CO2-Emissionen aber auch allergieauslösende Pflanzen wie Ambrosia, die bisher in unseren Breitgraden nicht heimisch waren. Ähnlich verhalte es sich mit der Ausbreitung von Insekten wie der Tigermücke, die Infektionskrankheiten wie das Zika-Virus verursachen können.

„Es sterben mehr Menschen in Deutschland an den Folgen der Luftverschmutzung als am Rauchen“

Ein bisher noch unterschätztes Risiko ginge von der Luftverschmutzung aus. „Es sterben mehr Menschen in Deutschland an den Folgen der Luftverschmutzung als am Rauchen“, sagte Hartmann. Denn der Feinstaub gelange über die Lunge ins Blut und könne Krankheiten wie Diabetes, Alzheimer oder Schlaganfälle auslösen. Hier gelte es, umzudenken und das Thema ganzheitlich anzugehen. Denn „Klimaschutz kann die größte Chance für die globale Gesundheit sein“. Saubere Luft durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien, grünere Städte, eine gesunde pflanzenorientierte Ernährung, mehr Bewegung und soziale Interaktion – all dies rette Leben.

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